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DAS POESIEALBUM

„Wenn du einst in stillen Stunden,

nimmst dein Album in die Hand,

und hast dieses Blatt gefunden,

denk, die habe ich gut gekannt!“

Diese poetischen Zeilen schrieb Getrud Beyer im Jahr 1917 in ein kleines, grünes Poesiealbum. Blättert man durch die Seiten des Büchleins entdeckt man in akkurater Sütterlinschrift geschriebene Reime und Verse, teilweise liebevoll verziert mit Zeichnungen oder mit Glanz- oder Lackbildern dekoriert.

Die schöne Sitte, in ein Freundschaftsbuch zu schreiben, ist viel älter als man vermutet.

Bereits Ende des 16. Jahrhunderts entstand der Brauch, guten Freunden Namen, Wappen und einen Wahlspruch in ein Stammbuch zu schreiben. Solch ein „Album der Freunde“ war damals aber nur unter Studenten üblich. Der Gebrauch des Stammbuches wurde im 18. Jahrhundert immer beliebter und nun fand, neben den Studenten, auch der Adel Gefallen an dieser Buchform. Genauso wie bereits Ende des 16. Jahrhunderts diente dieses Album als ein „Beliebtheit-Barometer“: Je mehr Einträge, desto größer war das Ansehen des Buchbesitzers.

Verewigte man sich anfangs mit Sinnsprüchen, wurden nun die Eintragungen mit persönlichen Widmungen, Portrait-Silhouetten und Zeichnungen aufwendiger gestaltet. Die Blütezeit aber erlebte das Poesiealbum im 19. Jahrhundert, als sich Mitglieder literarischer Zirkel gegenseitig mit Versen und künstlerischen Beiträgen in eigens angeschafften Heften verewigten. Aber auch Menschen andere gesellschaftlicher Schichten fanden Gefallen an diesen Stammbüchern und die Alben wurden zu dem, was wir heute als Freundschaftsbücher oder Poesiealben kennen, - versehen mit Sprüchen, Gedichten und Lebensweisheiten.

Heute betitelt man moderne Poesiealben mit vorgedruckten Fragen über das Lieblingsessen oder den Lieblingsfilm, mit Platz für Fotos als „Freundschaftsbuch“ oder „Meine Schulfreunde“.

Das MUSEUM PFREIMD erhielt eine Spende von zahlreichen Poesiealben. Eigentümerin des vorgestellten Albums war Ella Illers. Die handschriftlichen Eintragungen stammen aus den Jahren 1916 bis 1922.

Erinnerung an den Pfreimder Tonkünstler Johann Gietl

Seit kurzen befindet sich im Bestand des MUSEUM PFREIMD zwei Werke eines Pfreimder Künstlers, der leider in Vergessenheit geraten ist: Johann Gietl (1894 – 1983).

Der taubstumme Ofenbauer und Kunsttöpfer fertigte in liebevoller Detailarbeit maßstabsgetreue Tonmodelle bekannter lokaler Gebäude, wie das alte Rathaus.

Aber auch imposante Gebäude wie die Befreiungshalle oder der Regensburger Dom wurden von Johann Gietl künstlerisch in Miniaturform umgesetzt. 

Der Tonkünstler, der nach mehreren Umzügen und kurzen Aufenthalten in Pfreimd, seit 1935 endgültig in Pfreimd lebte, orientierte sich bei der künstlerischen Umsetzung seiner Modelle an Fotos oder Postkarten.

Den Rohstoff für die Modelle holte er sich anfangs aus einer Tongrube zwischen Perschen und Nabburg und stellte in seiner kleinen Zweizimmerwohnung den Ton für seine Arbeiten her. Später bezog Johann Gietl den fertigen Ton aus den Firmen Schreiner, Schweiger und Buchtal. Gebrannt wurde die Modelle bei der Nabburger Firma Schreiner oder bei zwei Wernberger Firmen.

Für kleines Geld bot der Künstler seine Miniaturen an: Zwischen 25 und 100 Mark kostete so ein „echter Gietl“.

Das ausgestellte Tonmodell aus dem Jahr 1964 zeigt das alte Pfreimder Rathaus. Das Amtsgebäude am Marktplatz wurde 1868 abgebrochen.

Johann Gietl bei seiner Arbeit
Johann Gietl bei seiner Arbeit
Modell "Alte Pfreimder Rathaus am Marktplatz"
Modell "Alte Pfreimder Rathaus am Marktplatz"

Sparschwein oder Hexenhaus ?

In diesem Jahr fällt der Weltspartag auf dem 28. Oktober. Sparkassen und andere Geldinstitute laden dann Kinder ein, ihr Erspartes einzuzahlen und belohnen sie mit kleinen Geschenken. Die Idee für diesen Tag geht auf den 1. Internationalen Sparkassenkongress im Oktober 1924 zurück.

Sparsamkeit gilt als eine Tugend. Sie hat zum Ziel, aus kleinen Beträgen mit der Zeit ein Vermögen aufzubauen. Schon unsere Vorfahren hatten einen Sinn für das Sparen. Bereits in der Antike verwahrte man Münzen in kleine Tonbehälter mit einem Schlitz. Die älteste erhaltene Spardose soll ein kleiner griechischer Schatztempel aus Ton sein. 

Auch im Mittelalter nutzten die Menschen Tongefäße, um darin Geld aufzubewahren. So tauchte in dieser Zeit die Spardose in Form eines Schweines auf. Das Tier galt als Symbol für Glück und Wohlstand. Das Sprichwort „Schwein haben“ beschreibt genau das: Nur wer vermögend war, konnte sich eigenes Vieh leisten und hatte eine sichere Nahrungsquelle.

Die hier vorgestellte abschließbare und farbig lackierte Spardose entstand in den 1960er Jahren in einer Drechslerei im Erzgebirge. Mit dem kleinen Hexenhäuschen und den Märchenfiguren „Hänsel und Gretel und die Hexe“ sollten Kinder die Bedeutung des Sparens für die Zukunft erlernen.

Aufgehängt und aufbewahrt !

Der Kleiderbügel, ein schlichter Alltagshelfer, täglich im Einsatz in Kleiderschränken oder an Garderobenhaken, ist über den ganzen Globus verbreitet.

Der faszinierende alltägliche Gegenstand ist im Grunde eine Erfindung des Militarismus des 16. Jahrhunderts: Massive Holzbügel dienten zur Stütze der gewichtigen Epauletten an der Uniformjacke. Für wertvolle Gewänder wurden später weitere Bügelmodelle entwickelt. Diese Bügel waren allerdings ein Privileg von Adel und Klerus, das einfache Volk hängte zu dieser Zeit seine Kleidung an hölzerne Haken.

Ursprünglich konzipiert als Schutz der Kleidung vor Mäusen und Ratten in den Kleiderkammern oder zum Trocknen der Kleidung über Wärmequellen, wurde die Kleiderbügelform immer verändert und der Mode entsprechend angepasst.

Erst um 1850 begann die Nutzung von Bügeln für die ausladenden Kleider des viktorianischen Zeitalters.

 

1878 stellte der Berliner L. Sakowski als erstes Unternehmen hölzerne Kleiderbügel in Deutschland her.

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