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Stadt Pfreimd (Druckversion)

Kurzgeschichte

Kurzgeschichte der Stadt

Seit dem Jahre 1118 ist Pfreimd urkundlich existent.
 
Sein Alter reicht jedoch weit in das Dunkel der Geschichte zurück. Die weite, sanft nach Osten ansteigende Talniederung, sowie die natürliche Insellage am Zusammenfluss von Naab und Pfreimd mit ihren Nebenarmen, war schon Rastplatz vorgeschichtlicher Eiszeitjäger. Nachzuweisen sind auch Siedlungen stein-, bronze- und eisenzeitlicher Menschen, gefolgt von Kelten und Slaven. Schon vor 1156 muss eine Burg als Kernstück eines befestigten Ortes existent gewesen sein, da zu diesem Zeitpunkt bereits ein Meginhardus de Phrimede urkundlich greifbar wird.
 
Um die Mitte des 12. Jh. kann ein Kollegiatstift nachgewiesen werden und im Jahre 1216 wird das Dorf Pfreimd eigene Pfarrei.
 
Die Kaufsverpflichtung, in die Feste Pfreimd 140 Pfund Regensburger Pfennige zu verbauen, bewirkte, dass bereits 1339 die "Feste stark gebaut, mit zwei Türmen, Vorwerken und guten Gräben versehen ist".
 
Gezielt gefördert, entwickelte sich die Ortschaft Pfreimd zunehmend. In einem Privilegiumsbrief vom 3. Januar 1372, in dem Landgraf Ulrich II. von Leuchtenberg Zuzugswilligen eine sechsjährige Steuerfreiheit in Pfreimd einräumte, wird Pfreimd erstmals als Stadt bezeichnet. Rotmarmor-Epitaph von Landgraf Leopold (+ 1463) in der Stadtpfarrkirche.
 
Schon 1399 wird eine Vorstadt, genannt Freyung urkundlich greifbar, deren Bewohner die gleichen Rechte wie die Bürger der ummauerten Altstadt erhalten. Ein katastrophales Feuer im Jahre 1481 legte fast die ganze Stadt in Schutt und Asche. Der Wiederaufbau war zwar größtenteils im Jahre 1497 abgeschlossen, doch wurde noch 1517 an der Pfarrkirche am Wiederaufbau gearbeitet.
 
Der neu erstandenen gotischen Stadt gewährte im Jahre 1497 Landgraf Johann IV. zusätzliche Freiheiten und legt fest, dass "füran Pfreimd eine Stadt soll sein, gehaissen und genennt soll werden". Der in einer 17-seitigen Abschrift erhaltende Libellbrief des Landgrafen reglementiert in einzelnen Artikel genauestens die Ratswahl, das Müller- und Fischereiwesen, das Stadtrichteramt u.s.w. um nur einige zu nennen.
 
Ein Stern schien für Pfreimd aufzugehen und "Großes" war zu erwarten. Missgünstige Zeitumstände, unglückliche Entscheidungen innerhalb der landgräflichen Familie sowie die ständigen Expansionsbegierden der Wittelsbacher bewirkten bereits zu Beginn des 16. Jh. eine Stagnation in der Entwicklung der Stadt und ein kontinuierliches Absinken der Macht und des Einflusses der Leuchtenberger. Das vielversprechende Prädikat als Residenzstadt zu Größe, Reichtum und Wohlstand zu gelangen, blieb Pfreimd verwehrt. Es blieb eine sogenannte Minderstadt.
 
Dreißigjähriger Krieg und das Ende der Leuchtenberger im Jahre 1646 brachten schließlich die letzten Blüten bescheidenen Wohlstandes zum Vertrocknen. Die Situation verbesserte sich nur leicht, als in der zweiten Hälfte des 17. Jh. Herzog Maximilian Philipp von Bayern versuchte, durch unterschiedliche Projekte die Wirtschaft in der Landgrafschaft mit neuem Leben zu erfüllen. Doch auf dem Wege von der ehemaligen Landgrafschaft Leuchtenberg nach München verloren sich viele wichtige Entscheidungen in der herzoglichen Regierungskanzlei in Amberg.
 
Im Zusammenhang mit der Politik des Grafen Montgelas verlor Pfreimd schon zu Beginn der Neuordnung Bayerns das Stadtrichteramt und 1806 als letztes Relikt einstiger Bedeutung und Würde die Bezeichnung "Leuchtenbergische Haupt und Residenzstadt".
 
Nach kaum beschreibbarer Not und Armut im 1. Drittel des 19. Jahrhunderts zeigte sich mit dem Bau der Eisenbahnverbindung von Regensburg über Schwandorf nach Weiden ein zarter Silberstreif am Horizont. Die "neue Eisenbahn" war es aber auch, die eine Anzahl der Bürger der Stadt wegbrachte, die sich im "fremden Amerika" bessere Lebensverhältnisse erhofften. In der Zeit der großen Arbeitslosigkeit in den dreißiger-, vierziger- und fünfziger Jahren unseres Jahrhunderts waren es die großen Maßnahmen wie der Bau der Ostmarkstraße, der Bau der Kraftwerke Reisach und Trausnitz sowie eine Vielzahl von Wohnungsbaumaßnahmen, die heimischen und zugezogenen Bürgern eine festen und einigermaßen sicheren Broterwerb bescherten. Viele, durch den zweiten Weltkrieg heimatlos gewordene Mitbürger haben seinerzeit die Chance einer Existenzgründung in Pfreimd gewagt und trugen so erheblich zum Wachstum der Stadt bei.
 
Die Einwohnerzahl, die sich ab dem 14. Jahrhundert mit rund 1.400 bis 1.800 Personen kaum veränderte, stieg seit den Nachkriegsjahren kontinuierlich an und umfasst derzeit mehr als 5.000 Personen.
 
Nähere Hinweise zur Vorgeschichte von Pfreimd können verschiedenen Abhandlungen entnommen werden, in erster Linie dem Geschichtsbuch der Stadt Pfreimd, aber auch den Veröffentlichungen des Historischen Arbeitskreises "Stadtturm". Auskünfte werden im Rathaus (Kasse, Tel.-Nr.: 09606 889-30) erteilt.

http://www.pfreimd.de/de/unsere-stadt/ueber-uns/geschichtliches/kurzgeschichte/