Lieber Internetsurfer,
wir möchten Sie einladen, mit uns einen kleinen Spaziergang durch die Pfreimder Altstadt zu unternehmen.
Wir beginnen im Schloßhof, in dem sich das ehem. Schloß der Landgrafen von Leuchtenberg befand. Der Schloßhof ist die älteste besiedelte Stelle von Pfreimd, bereits um 900 gesichtet.
Wir gehen über den Marktplatz vorbei an der Stadtpfarrkirche und dem Rathaus, hinüber zu dem heutigen Gebäude Marktplatz 5, in dem man bei Umbauarbeiten im Jahre 1906 den Pfreimder Schatz gefunden hat.
In der Schlachthausgasse steht der Turmmaurerturm. Es ist im Kern eines der ältesten Gebäude von Pfreimd aus dem 14. Jh. Mit dem sog. Judenturm ist dieser nordwestliche Eckturm als Rest der ehemaligen Stadtbefestigung erhalten geblieben. Das Bauwerk wurde im 17 Jh. zu einem Wohnturm mit kleiner Werkstatt umfunktioniert. 1999 wurde der Turm renoviert und wird heute für kulturelle Zwecke genutzt.
In der Schlachthausgasse befand sich noch bis ins 20. Jh. das städt. Schlachthaus. In der danebenliegenden Kürschnergasse wohnten ehemals Kürschner, Gerber usw. Die beiden Gassen tragen heute noch ihre alte Bezeichnung.
In der Judengasse wohnten zur Zeit der Leuchtenberger durch Freibriefe geschützte Juden. Sie fungierten als Geldgeber der Landgrafen und waren sehr geschätzt.
Im sog. Judenturm, einem Stadtbefestigungs-Mittelturm, soll ehemals eine Synagoge bestanden haben. Urkundlich lässt sich hierüber kein Nachweis finden. Der Judenturm ist ein abgetragener Halbrundturm und dürfte im Kern noch ins 14. bzw. 15. Jh. zurückreichen.
In den einzelnen Gassen befinden sich an Gebäudemauern Schwibbögen. Die Bedeutung dieser ist unklar. Vermutlich waren hier ehemals Tore angebracht, einzelne Stadtviertel konnten so innerhalb der Stadtmauer nochmals abgesichert werden.
In der heutigen Leuchtenberger Straße stand früher der Stadtturm (abgebrochen 1854/56). Er galt als ehem. mittlerer Ost-Torturm, welcher im Zusammenhang mit der Stadterweiterung seit 1399 als mittlerer Stadtturm fungierte.
Die Freyung galt im 14. Jh. als durch die Landgrafen geförderte Vergrößerung der Stadt. Die Erweiterung war bereits 1399 baulich abgeschlossen, die Bewohner der Vorstadt Freyung besaßen die gleichen Rechte wie die Bürger der Altstadt. Im Gegensatz zur Altstadt war die Vorstadt nicht mit einer Ummauerung gesichert.
In der Freyung befand sich das Stadtrichteramt. Der Stadtrichter wurde vom Landgrafen eingesetzt und übte die peinliche Gerichtsbarkeit in Pfreimd aus . Er war Organ des Landesherrn. 1803 wurde das Stadtrichteramt aufgelöst. Von 1803-1979 wurde das Gebäude als Pfarrhof genutzt. Heute ist es ein Pfarr- und Jugendheim.
Im Abschluss ist die Klosterkirche und das ehem. Franziskanerkloster zu erwähnen. Es ist der älteste Sakralbau von Pfreimd. Der Kirchenbau, noch im Stil der Spät-Renaissance ist eine Rarität für die Region der mittleren Oberpfalz.
Lieber Surfer, vielleicht haben Sie Lust bekommen, an einem sonnigen Nachmittag durch die Altstadt von Pfreimd spazieren zu gehen und unseren kleine Rundgang in natura zu erleben.