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Stadt Pfreimd (Druckversion)

Mechthildweg

Mechthildweg

Der weibliche Vorname Mechthild schien im Mittelalter  recht beliebt gewesen zu sein, vor allem in (katholischen) adligen Kreisen. Der alte germanische Name ist eine Ableitung von Mathilde und bedeutet so viel wie „Macht (und Kampf) liebend“. Auch im Leuchtenberger Stammbaum tauchen mehrere Mechthilds oder auch Mechtilds auf: Landgraf Johann I. war seit 1353 in erster Ehe mit Mechtild von Rosenberg (Böhmen) verheiratet, sein Sohn Sigost verehelichte sich 1379 mit Mechtild von Veldenz, Tochter Ruprechts II. von der Pfalz, Landgraf Ludwig Heinrich hatte Mechtild, Tochter des Grafen Ruprecht von der Mark und Arenberg zur Frau. Die Mutter der Landgräfin Maria Salome, der Gattin Georg Ludwigs, war Mechtild, eine geborene Prinzessin von Bayern, und schließlich erhielt auch noch Mechthild, Tochter von Georg Ludwig und Maria Salome, als Patenkind ihrer beiden Großmütter diesen Namen.

Mechthild von Leuchtenberg, nach der unser „Mechthild-Weg“ benannt ist, wurde am 24. Oktober 1588 als Tochter des Landgrafen Georg Ludwig und seiner Gattin Maria Salome in Pfreimd geboren. Über ihre Kindheit und Jugend ist nichts überliefert, außer dass sie bei der Einweihung der Klosterkirche 1594 gemeinsam mit ihrem Bruder Wilhelm gefirmt wurde. Nach dem frühen Tode ihrer Mutter (+1600) war sie gemeinsam mit ihrer Stiefmutter Elisabeth, geb. Gräfin von Manderscheid-Gerolstein, längere Zeit am Münchener Hof zu Besuch. Nachdem für Herzog Albrecht VI. eine Gemahlin gesucht wurde, kam für das erzkatholische Wittelsbacher Haus letztendlich mangels anderer geeigneter heiratsfähiger (katholischer) Kandidatinnen nur Mechthild von Leuchtenberg in Frage. Um Wiederholungen zu vermeiden, sei wegen der Heirat von Herzog Albrecht VI. und Mechthild auf die Ausführungen zu „Herzog-Albrecht-Weg“ verwiesen.

Trotz großer Bedenken und des nicht gerade idealen Starts wurde die Ehe des Herzogspaares außerordentlich glücklich. Der Ehe entstammen vier Kinder: Maria Renate (*1616, + 1630), Karl Johann (*1618, + 1640), Maximilian Heinrich (*08.10.1621, + 03.06.1688) und Albrecht Sigismund (*1623, + 1685). Bei der tief religiösen Familie ist es nicht verwunderlich, dass zwei Söhne hohe kirchliche Würdenträger wurden, u.z. Maximilian Heinrich, Erzbischof und Kurfürst zu Köln (mit ihm starb auch das Geschlecht der Leuchtenberger endgültig aus) und Albrecht Sigismund, Bischof von Freising und Regensburg, obwohl hier auch der Gedanke einer standesgemäßen „Versorgung“ sicher eine große Rolle gespielt haben dürfte. Mechthild stiftete auch eine Glocke für die Eixlbergkirche.

Nachdem die herzogliche Familie wegen der Wirren des 30-jährigen Krieges von München nach Laufen umgesiedelt war, starb Mechthild dort am 1. Juni 1634 und wurde in der Altöttinger Gnadenkapelle beigesetzt. Ihr Gatte Herzog Albrecht VI. überlebte sie um mehr als 30 Jahre. Er starb am 5. Juli 1666 und wurde ebenfalls in der Gnadenkapelle an ihrer Seite beerdigt.

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