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Stadt Pfreimd (Druckversion)

Die Geschichte des Pfreimder Rathauses

Die Geschichte des Pfreimder Rathauses

Pfreimder Rathaus

Das Pfreimder Rathaus wurde im Jahr 1856 erbaut.

Es befindet sich auf dem Marienplatz neben der Stadtpfarrkirche.

Seinen Ursprung hatte das Gebäude jedoch nicht in einem Rathaus, sondern in einem Mädchenschulhaus.

Dieses Haus erwarb der in Regensburg wirkende Prälat und Lycealprofessor Dr. Bartholomäus Enders, als Sohn des Pfreimder Bruckmüllers Enders 1816 geboren, am 04.09.1855 vom letzten Besitzer Schuhmacher Ambros Sparrer und ließ es, unterstützt durch Gemeinde- und Kreismittel, als Mädchenschulhaus mit einer Filiale der Armen Schulschwestern ausbauen.

Durch notarielle Schenkungsurkunde übereignete 1887 Dr. Enders das Gebäude seiner Vaterstadt Pfreimd.

Der Unterricht für die Mädchen wurde nunmehr nicht mehr im bisherigen, mit den Knaben gemeinsamen Schulhaus abgehalten, sondern im Gebäude Marienplatz 2.

Zwar war das Hauptaugenmerk auf die Unterrichtung von Mädchen in der Werktags- und Feiertagsschule gerichtet, doch nahmen sich die Ordensschwestern von Anfang an auch der Kinder im Vorschulalter an.

Am 1. Mai 1857 wurde  die sogenannte "Kleinkinder-Bewahranstalt" eröffnet.

Über Jahrzehnte hinweg war es unzähligen von Pfreimdern vergönnt, einen Teil ihrer Kindheit in sorgender Obhut und bei liebevoller Betreuung durch die Schwestern zu verbringen.

Erst im November 1939 erwähnt die Chronik des Hauses wieder den Kindergarten - allerdings aus einem wenig erfreulichen Anlass: Der Kreisamtsleiter der NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) kündigte den "Armen Schulschwestern" die Führung des Kindergartens; ein schriftlicher Protest gegen diese Maßnahme konnte nicht verhindern, dass die NSV im Juni 1941 den Kindergarten übernahm.

Während der Abbauzeit wurde der damaligen Kindergärtnerin Sr. Lienhardis Lieb die Betreuung von evakuierten alten Leuten, die im Franziskanerkloster untergebracht waren, übertragen.
Am 3. September 1945 konnten die Schwestern den Kindergarten wieder übernehmen.

Bald wurden auch Renovierungsarbeiten und Umbaumaßnahmen notwendig. Im Jahr 1954 versah man das Kindergartenzimmer mit einer Holzvertäfelung und baute auf dem Spielplatz im Garten einen Sandkasten und eine Radfahrbahn für die Kinder. 1955 erfolgte ein längst geplanter kleiner Kindergartenumbau.

Das Jahr 1963 brachte den großen Umbau des Hauses. Das Gebäude wurde dabei völlig renoviert und mit einer zentralen Ölfeuerungsanlage versehen. Die Erneuerung von Dach, Fußböden, Fenstern und Türen war unaufschiebbar geworden.

1967 wurde die Mädchenschule von der Volksschule im Lohweg abgelöst, und das Gebäude nur noch als Kindergarten genutzt.

Ein reger Schriftwechsel mit Behörden in den Sechziger Jahren zeigt auf, dass auf Grund der beschränkten Raumverhältnisse die Kindergartenleitung dem steigenden Zuspruch nicht mehr gewachsen war. So wurden beispielsweise 1967 von einer Kindergärtnerin und einer Helferin ganztägig 75 Kinder betreut.

Damit überschritt man die von der Regierung der Oberpfalz vorgeschriebene Beschränkung bei weitem.

Dieser Umstand führte schließlich auch zum Bau eines weiteren Kindergartens, der 1974 fertiggestellt worden. ist.

Nach erneuten Renovierungsarbeiten erhielt das Gebäude 1978 die Bezeichnung "Marienkindergarten" und wurde zum Schmuckstück des Marienplatzes.

Am 30. Juli 1987 schloss der Marienkindergarten seine Pforten.

Danach wurde das Gebäude zum Rathaus umgebaut.

Im Dezember 1988 zog die Verwaltungsgemeinschaft Pfreimd aus dem alten Rathaus im Schloßhof in das neue Rathaus am Marienplatz und nahm hier seine Amtstätigkeit auf.

Heute wird das Gebäude als Rathaus genutzt.

http://www.pfreimd.de/de/unsere-stadt/ueber-uns/geschichtliches/die-geschichte-des-pfreimder-rathauses/